9:00 Uhr: Mein Radar (ein Monitor mit 37 offenen Chrome-Tabs) leuchtet auf.
Deal A ist im finalen Landeanflug, braucht aber SOFORT die Freigabe vom Tower (das finale Angebot).
Deal B kreist seit drei Wochen in der Warteschleife. Treibstoff (Geduld des Kunden) wird knapp.
Deal C meldet schwere Turbulenzen. Die Rechtsabteilung hat „nur mal kurz drübergeschaut“.
Deal D ist ein Ufo. Kam aus dem Nichts, will alles wissen und funkt auf allen Kanälen gleichzeitig.
Ich bin der Fluglotse. Meine „Funksprüche“ sind E-Mails. Meine „Kurskorrekturen“ sind PDF-Anhänge. Mein Hauptjob ist es, mit Schweiß auf der Stirn zu beten, dass niemand kollidiert – also, dass ich nicht versehentlich die Anhänge von Deal A an das Ufo von Deal D schicke.
Ganz ehrlich, wer so einen Luftraum managt, gehört eigentlich gegroundet.
Deshalb haben wir jetzt echofront entwickelt. Das ist unser Upgrade vom flackernden 80er-Jahre-Radar zum vollautomatischen KI-Tower. Jeder Kunde bekommt seinen eigenen, perfekten Autopiloten mit allen Dokumenten, Kursen und Landeinformationen. Alles in einem Portal.
Mein Stresslevel ist von „MAYDAY, MAYDAY, WIR STÜRZEN AB!“ auf „Hier spricht Ihr Kapitän, lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Flug“ gesunken. Ich muss nur noch den Champagner für die Landung kalt stellen.